Ethical Innovation Hub

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Viele technologische Entwicklungen sind inhärent mit ethischen und gesellschaftlichen Aspekten verwoben und transportieren Wertvorstellungen und Ideal in die Praxis. Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz ist die gesellschaftliche Relevanz prononciert, da die Verallgemeinerbarkeit der Methoden die Erschließung völlig neuer Anwendungsfelder erlaubt. Ansätze dieser Art von direkt ethisch relevanter Innovation gerecht zu werden, zielen darauf ab, Entwicklungsteams dazu zu befähigen und systematisch dabei zu unterstützen, Technikfolgen zu antizipieren, zu reflektieren, unter Einbeziehung verschiedener betroffener Personengruppen zu bewerten und darauf zu reagieren. Eine reine nachgelagert-reaktive ethische Analyse genügt hier in der Regel nicht. Stattdessen soll die ethische Reflektion während des Entwicklungsprozesses dazu führen, die positiven Potenziale technologischer Innovation zu unterstützen.

Hier setzt der „Ethical Innovation Hub“ als eine gemeinsame Arbeitsgruppe des Instituts für Medizinische Elektrotechnik (Leitung: Prof. Dr. Rostalski) und des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung (Leitung: Prof. Dr. Borck) der Universität zu Lübeck an. Der Ethical Innovation Hub wird von Dr. Christian Herzog, M.A., und Dr. Daniela Zetti geleitet und verfolgt das Ziel, ethische Innovation im Sinne eines reflexiv-integrierten Verständnisses von Ethik als Treiber von Innovationen zu befördern. Die Forschung konzentriert sich dabei auf methodische Ansätze der inter- und transdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Geistes- und den Technikwissenschaften. Der Ethical Innovation Hub ist damit in bereits drei Projekten aktiv: Das Projekt „Cooperative and Communicating AI“ thematisiert ethische und gesellschaftliche Aspekte im Zusammenhang mit einem durch Deep Learning-unterstützten Verfahren des Tiefvenenthrombosenausschlusses. Der „Responsible Innovation“ Plattformaspekt des Konsortialprojektes KI-SIGS beschäftigt sich mit der Translation der Methoden der Responsible Research & Innovation in die industrielle Entwicklungspraxis. Das Projekt Digitale Souveränität im E-Government beschäftigt sich mit mensch-zentrierten Interaktionsangeboten für Bürger:innen zu digitalisierten Verwaltungsprozessen.